CO2 und der Klimawandel
Kohlenstoffdioxid (CO2) ist ein farb- und in niedrigen Konzentrationen geruchsloses Gas. Es ist ein Molekül, das aus einem Kohlenstoff-Atom (C) und zwei Sauerstoffatomen (O2) besteht. Mit einem Anteil von 0,04 Prozent ist ein natürlicher Bestandteil der Erdatmosphäre. Für den Menschen gefährlich wird CO2 erst bei einer Konzentration von etwa drei Prozent in der Atemluft. Pflanzen brauchen CO2, um zusammen mit Sonnenlicht Energie und Sauerstoff zu produzieren. Warum ist dann aber CO2 so ein gefährliches Gas?
CO2 wirkt in unserer Atmosphäre wie eine dicke Daunendecke. Das auf die Erde fallende Sonnenlicht, wird von dunklen Flächen absorbiert, die sich dadurch erwärmen. Je dunkler die Fläche, desto mehr Sonnenlicht wird in Wärme verwandelt. Helle Flächen reflektieren das Sonnenlicht wie einen Spiegel zurück ins Weltall. Den Effekt kennt jeder, der schon mal ein weißes oder schwarzes in der Sonne stehende Auto gestiegen ist.
Eine Daunendecke für unseren Planeten
Bestimmte Gase in der Atmosphäre verhindern, dass die reflektierte Sonnenenergie zurück in All gestrahlt wird. Moleküle wie CO2 reflektieren die Energie wieder zurück auf die Erde. Je mehr CO2 in der Atmosphäre ist, desto weniger Sonnenenergie wird ins All zurück gestrahlt. Und mehr bedeutet nicht, dass der Anteil des CO2 in der Atmosphäre auf ein oder noch mehr Prozent steigen muss. Ein globaler Anstieg von 0,04 auf 0,05 Prozent hätte bereits katastrophale Auswirkungen.
CO2 entsteht hauptsächlich bei Verbrennungsprozessen. Verbrennen wir Kohle, Öl und Gas setzen wir über Jahrmillionen eingespeichertes CO2 in die Atmosphäre frei.
Wenn das Klima kippt, ist es zu spät
Es ist wissenschaftlich unbestritten, dass der menschengemachte CO2-Ausstoß zu einer signifikanten Erwärmung unserer Atmosphäre führt. Steigt die mittlere Temperatur über einen gewissen Punkt hätte das beängstigende Auswirkungen. Steigende Meeresspiegel würden viele der dichtbesiedelsten Regionen der Welt unbewohnbar machen. Während einige Regionen unter extremen Dürren leiden, gäbe es woanders mehr verheerende Unwetter. Nur eines von vielen Beispielen: Hurrikans gewinnen ihre Energie aus der Temperatur des Atlantiks. Steigt die Temperatur, steigt die Energie, die ein Hurrikan speist.
Es besteht die ernstzunehmende Gefahr, dass die Klimaveränderung einen Tipping-Point erreicht. Also einen Zeitpunkt, von dem aus es kein Zurück gibt und sich verschiedene Effekte gegenseitig aufschaukeln und beschleunigen. Dann würde sich das Klima in einer Kettenreaktion so schnell und radikal verändern, dass wir und andere Lebewesen sich nicht mehr anpassen könnten.
Kettenreaktion in die Katastrophe
Gletscher und die Eiskappen der Pole wirken wie Spiegel und reflektieren Sonnenlicht und Wärme zurück ins All, so senken sie die globale Temperatur. Schmilzt immer mehr Eisfläche, wird weniger Energie zurück ins All reflektiert, die Temperatur steigt weiter, mehr Eisfläche schmilzt und so weiter. Schon heute beginnen die Permafrostböden im Polarkreis aufzutauen. Permafrostböden sind bei eigentlich das ganze Jahr über gefroren. In diesen Böden sind sehr große Mengen Methan gespeichert. Methan ist eine um ein vielfaches potenteres Klimagas als CO2. Tauen die Böden auf, gelangt das bisher gebundene Methan in die Atmosphäre, was zu einer weiteren rapiden Erwärmung führt, mehr Böden tauen auf, mehr Methan wird freigesetzt und so weiter.
In Deutschland stammen 18 Prozent der CO2-Emissionen aus dem Verkehr. Weltweit sind es 23 Prozent. Würden wir von heute auf morgen die CO2-Emissionen aus dem Verkehr auf null senken, wären wir dem Klimaschutz schon ein bedeutendes Stück näher. Klar ist, dass das so schnell nicht möglich ist. Genau so klar ist, dass der Verkehrssektor alleine nicht reicht, die Klimaschutzziele zu erreichen.
Alle müssen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten
Beim CO2 müssen wir also an vielen Stellen ansetzen. Bei der Erzeugung von Strom und Wärme – Stichwort Energiewende –, in der Industrie und der Landwirtschaft. Schaffen können wir es nur, wenn alle Sektoren einen signifikanten Beitrag leisten.
Da kommt uns zum Vorteil, das Mobilitäswende und Energiewende Hand in Hand gehen können. Wenn wir immer mehr auf Elektroantriebe setzen, müssen wir auch unsere Stromgewinnung von fossilen Energieträgern entkoppeln. Fortschritte in der Batterietechnologie und auch Elektroautos selbst können helfen, die Stromerzeugung durch Wind, Sonne und Erdwärme verlässlicher und vorhersagbarer zu machen und so den Umstieg auf eine CO2-freie Energiegewinnung zu beschleunigen.